Hohe Auszeichnung für die Kleingartenanlage
"Im Haberfeld",
Kleingartengemeinschaft Donaueschingen e.V.
Bild (v.l. nach r.): Peter Paschke, Präsident des BDG; Erik Pauly, Oberbürgermeister der Stadt Donaueschingen; Heinz Hornung, Vorsitzender der Kleingartengemeinschaft Donaueschingen
„Im Haberfeld“; Adolf Bausch, Fachberater und Vertreter des Bezirksverbandes Oberer Neckar; Klaus Otto, Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde Baden-Württemberg e.V.; Florian Pronolds, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt und Bau.
Im 23. Bundeskleingartenwettberb 2014 "Gärten im Stadtebau" mit dem Motto "Gemeinsam gärtnern - gemeinsam wachsen" gewannen die Gartenfreunde aus dem Süden Baden-Württembergs auf Anhieb eine Silbermedaille. Die Freude darüber war riesengroß. Die Preisverleihung erfolgte am 22.November 2014 in Berlin. Im festlichen Rahmen wurden neun Gold-, 15 Silber- und sechs Bronzemedaillen verliehen. Die Auszeichnungen würdigen besondere soziale, ökologische und
städtebauliche Leistungen der Kleingartenvereine.
Etwa zwei und eine halbe Stunde währte die Feierlichkeit zur Siegerehrung, die ihren ersten Höhepunkt im Grußwort erfuhr, das Florian Pronolds, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt und Bau, vor rund tausend Gartenfreundinnen und Gartenfreunden hielt. Selbst bereits als Kind kleingartenerfahren betonte er die Unerlässlichkeit engagierter Menschen und Gartenfreunde gesellschaftliche Bindung über die Gartenliebe hinaus auf unterschiedlichsten Wegen aufzubauen und zu pflegen; vor allem und insbesondere zur Entwicklung einer intakten
Gemeinschaft und zu Nutzen einer funktionierenden örtlichen Umgebung. Erfolgreiche Stadtentwicklung hat etwas mit den Menschen zu tun, die darin leben. Gemeinschaftliches Handeln bewegt etwas. Es bedeutet Unterstützung bieten aber auch Unterstützung empfangen.
Als Autor dieses Editorials möchte ich anmerken, dass, wie Sie wissen, die in einem Leben so wichtigen Freundschaften sich dabei wie von selbst knüpfen. Wie sich so etwas anfühlt, kann man aus den beschreibenden Texten, den Laudationes, zur Ehrung der 30 besten Kleingärten der Republik leider nur erahnen, wenn man eine solche Gemeinschaft nicht selbst mitbefruchtet und miterlebt hat.
Lesen Sie trotzdem einen Auszug aus der Belobigung unseres Silbermedaillengewinnersmit dem zusätzlichen Hinweis, dass der LV der Gartenfreunde BW im Jahre 2015 seinen Fachberatertag in der Anlage Haberfeld verbringen wird, um mehr vom Geist des fröhlichen und
erfolgreichen Kleingartenwesens zu erfahren und zu transportieren.
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... . Gelegen in einem Naherholungsgebiet, dicht an zahlreichen Sport- und Freizeitanlagen ist „Haberfeld“ ohnehin ein wichtiger Teil des Stadtgrüns. Die Wege durch die Anlage werden gerne genutzt, um mit Blick ins Grüne von A nach B zu gelangen. Am Dienstag nachmittag kann dem Spaziergänger dann neben blühenden Gärten schon mal eine Gruppe Kinder auffallen, die mit Feuereifer bei der Gartenarbeit ist. Dann ist nämlich Schulgartentag. Die Erich-Kästner-Grundschule hat im „Haberfeld“ einen eigenen Schulgarten, der rund ums Jahr von den Kleinen bewirtschaftet wird. Schlechtes Wetter zählt als Ausrede nicht – im Garten gibt es immer etwas zu tun. Nur wenn es im Winter allzu sehr friert und schneit, wird der Unterricht in die Schule verlegt. Ein Fachberater des Vereins bringt den Kindern dann die Theorie des Gärtnerns näher. Neben der Grundschule nutzt auch eine Hauptschule den Schulgarten, um die Arbeit mit Harke und Spaten zu lernen. In den Ferien müssen Schüler nicht auf ihr Gartenerlebnis verzichten – im Gegenteil; zusammen mit der Stadtjugendpflege bietet der Verein ein Ferienprogramm an. Hier kann man zum Beispiel lernen wie man einen Hummelkasten baut. Die Kompetenz der Kleingärtner ist nicht nur bei den Kleinen gefragt, sondern auch bei erwachsenen Gartenfreunden. Die Kurse zum richtigen Obstbaumschnitt sind bei Klein- und Hausgärtnern äußerst beliebt – bis zu sechzig Menschen melden sich schon zu einem Termin an. In „Haberfeld“ freut man sich natürlich, dass das eigene Können weit über die Gartengrenzen hinaus so hoch geschätzt wird. Durch seine vielfältigen Projekte ist der Verein eine echte Bereicherung für die gesamte Gemeinde. Vor allem junge Familien zeigen hier Interesse an den kleinen Gärten. Wer sich einmal für das Leben mit Garten entschieden hat, wird in „Haberfeld“ aber nicht allein gelassen, sondern bekommt von den erfahrenen Gärtnern jederzeit Tipps und Hilfe. Die hohe Aktivität des Vereins zeigt sich auch darin, dass hier nicht nur über Garten-, sondern über Landesgrenzen geschaut wird: Das „Haberfeld“ gestaltet aktiv die Städtepartnerschaft mit dem französischen Ort Saverne mit.“
Ihr Fachberater Jörg Gensicke